Galerie Mee/h*/r, Marion Wille (ehemals Noack), Tel.: 05833-9559512, E-Mail: info@galerie-meehr.de

Das Geheimnis meiner Bilder

Das Erlebte, Gesehene und Gefühlte - Galerie Mee/h*/r

Bewegung

BewegungDie Entstehungsgeschichte des Bildes begann vor fast drei Jahren, als ich mich auf der Strombrücke in Magdeburg befand.
Es ist September. Ich sehe meine geliebte Elbe - das Fließen des Wassers, die Strömung. In die Wellen schauend nehme ich diese Stimmung auf und beginne zu philosophieren.

Das Wasser - aus den Wolken auf die Erde gekommen, speist Flüsse, fließt in Seen, füllt Meere und Ozeane, verdampft, bildet Wolken… Endloser Kreislauf. Woher kommt es? Wohin wird es gehen?

Ich schaue nach oben, über mir ein Sonnenstrahl.
Unter mir kraftvoll fließend die Elbe.
Das Wasser! Wir brauchen es zum Leben. Genau wie Bewegung.
Die Bewegung! Wir rotieren im Leben. Oftmals laufen wir im Kreis. Aber ist es wirklich das, was wir wollen? Metaphorisch: Wir sollen/wollen etwas bewegen, aber nur uns allein?

 
Was wäre, wenn das Wasser plötzlich stillstehen würde? Wir könnten in die Tiefe schauen - ohne Ablenkung durch die Wellen, die Gischt.
Innehalten! Sich selbst reflektieren.
Bewusst… sein!
Bewusst… werden?
Veränderung.

Wir sollen uns helfen - mein Intention und Intension, die ich schon so oft in meinen Gedichten und Geschichten beschrieben habe.
Aber wie kann ich dieses Bewegen, diese Bewegung auf einer Leinwand darstellen?

Hier stehe ich nun also auf der Brücke, ganz in meinen Träumen versunken und spüre die Kraft und Energie der Elemente.
Ein Lüftchen weht über meine Stirn, die Sonnenstrahlen wärmen mein Gesicht.
Frohsinn und Glücksgefühl breiten sich in meinem Körper aus.
Es tut gut, die Natur zu spüren. Ich bin dankbar, dass es sie gibt.

Ein Jahr vergeht.

Es ist wieder Herbst und ich bin wieder in Magdeburg. Mit dem Rad fahre ich frühmorgens durch den Stadtpark. Der Morgen graut, die Nebelschwaden verlassen die grünen Wiesen.
Die ersten Sonnenstrahlen fallen auf die Erde und lassen zwischen Bäumen kurz eine alte Brücke aufblitzen. Wunderschön. Sie heißt Gral-Brücke. Ich nehme ein Video auf.

Nun steht fest, was ich malen werde: eine Brücke, links und rechts Bäume. Aber wie kann ich Bewegung auf meinem Werk darstellen?
Plötzlich fliegt ein Vogel in den Himmel. Da weiß ich es.
Bäume - ähnlich einer Trauerweide. Aber nicht mit hängenden, sondern federleichten Zweigen als würden sie von der Luft getragen wie ein herabgefallenes Blatt vom Wasser.

Mit Freunden bespreche ich meine Ideen.
Nach einigen Monaten bin ich mir sicher: Es sollen auch Blüten auf dem Bild zu sehen sein. Etwas Wehendes, das man pusten kann. Bunte Farben.
Nun hatte ich sie, die Idee für mein Werk.
Bäume, die leicht sind, aber auch fest verankert. Hügel im Hintergrund als Synonym für die Erde.
Und natürlich die Brücke - nostalgisch verwunschen.
Das Wasser, so rauschend, in Bewegung, zu uns fließend, Kraft bringend und nicht enden wollend.
Ein Schwan mit Federn zum Pusten.

Als ich das Werk fast vollendet hatte, präsentiere ich es meinem Mann Frank. Er sieht einen kleinen Schwan. Ach tatsächlich, und ich sehe einen Finger. Beide sind von selbst auf die Leinwand gekommen. Also betone ich sie, indem ich ihre Konturen nachzeichne.
Seht selbst!
Viel Spaß beim Betrachten des Bildes.
Ich hoffe, dass Ihr auch dieses Gefühl von Frohsinn, Freude und Dankbarkeit spüren könnt.

Eure Mar.

Der Delphin

Delphin 120cm x 90 cmIch kann nicht immer malen und schreiben. Aus gesundheitlichen Gründen. Der Bauch schmerzt. Geht das gut?
Ich bin im Badeland, um mein Wohlbefinden zurückzubekommen.
Ich möchte so frei sein wie ein Fisch im Wasser. Die Sonne strahlt mir ins Gesicht. Ich spüre die Wellen und das Wasser. Ich stelle mir vor, ich bin im Meer und kann wieder so schwimmen wie einst.
Ich spüre die Sonnenstrahlen auf mein Gesicht, wie sie mir Wärme und Energie geben. Ich atme ein und aus.
Es geht mir etwas besser. Ein Bild ist in meinem Kopf: ein springender Delphin - nicht ganz perfekt. Eine Sonne und die Kraft des Wassers, die beruhigend wirken, aber zugleich Energie haben sollen.
Das Bild wird 1,20m mal 0,90m groß werden.

Meine Schmerzen sind da, aber ich bin froh sie zu haben. Sie sind ein Warnsignal. Ich darf mich nicht überarbeiten. Meine Hand lähmt. Also muss ich warten, bis dieses Bild entstehen kann.
Meine Freunde helfen mir und geben mir Kraft. Es sind die Gespräche, das Miteinander, das Helfen, das Lachen, die Umarmungen, das Spüren…
 
Das Bild in meinem Kopf. Tage später geht es mir besser. Ich erinnere mich an das Gefühl beim Schwimmen. Frei wie ein Delphin!!!!  Nicht perfekt!!!! Die Sonne und das Meer um mich herum.

Die Leinwand lege ich auf einen Tisch, denn Arm und Hände kann ich nicht immer heben.
Meine momentan gute gesundheitliche Kondition muss ich also ausnutzen.
Die weiße Leinenwand, mehrere Farben, ein riesengroßer Flachpinsel.
Die Sonne! Wie soll sie wirken?
Ich lasse den Hintergrund hellgelb, viel Wasser eingemischt.
Nun das Gelb der Sonne. Aber wie soll sie scheinen? Glitzer! Ja!
Die Farbe muss trocknen…
Ich überlasse das Bild und die Farben dem Zufall. Blau, Türkis, Grün und Gelb.
Ich träufele die Farben auf die weiße Leinwand und bewege den Pinsel im Gefühl des Einsseins mit dem Meer. Das tobende, kraftvolle und auch stille Meer.

Nach einigen Tagen entscheide ich mich den Delphin zu malen - mitten im Bild. Er soll kraftvoll wirken. Jedoch auch nicht perfekt. Eine seitliche Darstellung ist die Lösung. Dann kann man die Rückenflosse nicht unbedingt sehen. So male ich ihn. Nicht perfekt!!!
Na und!?
Auch wenn man nicht perfekt ist, kann man so stark sein wie ein Delphin. Und so lächeln wie das Wesen, das so erstaunliche Fähigkeiten besitzt.
Wir können und müssen füreinander da sein.
Mar. 26.04.2016

Der Phönix 1 Teil !!!

Phoenix 80cm x 60cmSchon lange schwebte mir vor, ein Bild mit einem Phönix zu malen. „Warum eigentlich?“, stellte sich mir die Frage. Tja!
Der Phönix, der Feuervogel. So oft wird er dargestellt. Ich beschäftigte mich mit der Geschichte und dem Satz „Wie Phönix aus der Asche“. Die Legende sagt: Er steigt zur Sonne empor, verglüht und kommt dann als Asche auf die Erde - um wieder geboren zu werden. Das Neue! Vogel, Wesen, Tier, Energie?
Der Phönix muss erst die Hüllen fallen lassen um frei zu sein.

Ich schließe die Augen. Ein Bild! Es ist Nacht, ich sehe den Mond. Es ist fast Vollmond. Man kann die Krater erkennen. Irgendwie werde ich sie malen.
Es ist viertel vor Mitternacht, in meinem Blickfeld befindet sich ein Baum. Die Vögel zwitschern und ich sehe sie sitzen.
Wie soll der Phönix aussehen? Liebevoll. Er soll uns etwas sagen.
Ich höre Musik, in meinem Kopf entsteht ein Bild. Ein sitzender Vogel, eher ein Paradiesvogel, ein Baum und ein Mond.

Farben und Pinsel werden von mir an einem Tag ausgesucht, an dem ich eine gute Kondition habe. Ich skizziere ein paar wenige Striche und Formen.

Es vergehen einige Wochen. Schon ist es kurz vor Weinachten.
Meine Leinwand, sie ist nicht sehr groß. Ich platziere sie auf meinem großen Tisch. Es ist Tag, die Sonne scheint, im Kamin lodert ein Feuer und im Hintergrund läuft beruhigende Musik.
Ein Flachpinsel, schwarz und blau die Farben, noch ein wenig Wasser. Dann recht schnell über die Leinwand verteilt. Eine Pause muss ich einlegen!
Der Untergrund ist schon nach einer halben Stunde trocken, da die Wärme des Kamins den Raum erhitzt. Einen Mond wollte ich malen. Aber wie schaffe ich die exakte Form? Ich beiße die Zähne zusammen. Der Umriss muss stimmen. Links gelb, rechts weiß!
Die Farben sind etwas trockener, ich vermische sie noch mit einem Stäbchen. Ein kurzer Strich und sie verteilten sich. Da ich meine linke Hand benutzten musste, sind die Linien meiner Meinung nach nicht so schön verlaufen. Ich gehe weg.
Wird schon irgendwie werden.

Ich blicke auf das Bild. Nanu, was seh ich da? Schaut selbst!
Ist es ein Gesicht, oder ist es einfach nur die Betrachtungsweise?! Wie alles im Leben.

Ich nehme rot, gelb, weiß - alles an einem Pinsel. Erst male ich die wunderschönen Federn! Einfach so aus dem Handgelenk heraus. Der Hintergrund soll strahlen. Aber wie? Goldstaub!! Es ist aufregend.
Was setze ich auf die rechte untere Seite? Ein Nest! Der Mond soll sich in dem Nest widerspiegeln - so wie die Sonne. Wenn der Mond hoch am Himmel steht, ist die Sonne unten! Ein Baum kommt darüber, wo der Phönix/Paradiesvogel sein Platz hat. Warum soll er nicht ausruhen dürfen?
Warum muss alles verbrennen?

Es ist wieder viertel vor Mitternacht. Oder viertel vor Neun. Was ist eigentlich Zeit? Sie ist relativ. Die gemessene Zeit wie auch die gelebte Zeit. Wirkliche Zeit ist nicht messbar, denn wenn wir in das Universum schauen, sehen wir die Vergangenheit und die Zukunft. Was zählt ist das Hier und Jetzt.
Das Bewusstsein, ein Mensch auf Erden sein zu dürfen, ist das höchste Gut des Lebens.

Dieses Bild malte ich aus Gefühlen und Erinnerungen heraus. Eigentlich wollte ich nie meine Bilder erklären oder die Umstände, wie sie entstanden sind. Aber Menschen baten mich, es zu erzählen und aufzuschreiben.
Fühlt das Leben in Euch und seid dankbar für jeden Tag, der Euch geschenkt wird.
Mar. 28.04.2016

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